Über das Buch “Design kalkulieren – Stundensatz berechnen, Kosten kalkulieren, Nutzung vereinbaren, Verträge verhandeln” hatte ich ja neulich schon geschrieben. Nun hatte ich die Möglichkeit den Autor des Buches ein paar Fragen zu stellen und in Form eines Interviews hier darzustellen. Ich habe versucht bei den Fragen in verschiedene Richtungen zu gehen und auch Informationen bereitzustellen, für interessierte Blogger, die vielleicht mit dem Gedanken spielen einmal ein eigenes Buch zu veröffentlichen. (Mich mit eingeschlossen. :-))
Interview mit Marco W. Linke
Hallo Herr Linke, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für Allblogs.de nehmen und mir ein paar Fragen beantworten. Ihr Buch „Design kalkulieren“ habe ich ja neulich meinen Lesern ein wenig vorgestellt. Kommen wir einmal zu Ihnen. Sie sind wie beschrieben Jurist und Grafik-Designer. Woher der Wandel? Ging es Ihnen dabei eher um eine Korrektur des Lebenslaufs oder Erweiterung der eigenen Interessen?
Nach meinem juristischen Staatsexamen hatte ich das Glück, einen nahezu perfekten Job zu ergattern: Halbtagsarbeit bei guter Bezahlung. Trotzdem machte mich die Arbeit nicht glücklich, was nur einen Schluss zuließ: der Job passte nicht zu mir. Also überlegte ich, was ich die nächsten Jahre machen wollte: Die Entscheidung kam rasch: Grafik-Design. Nach über zehn Jahren muss ich sagen, es war eine gute Entscheidung.
BoD (Books on Demand) als Verlag scheint eine vielversprechende Option für Autoren, denn Sie sind nicht der erste mir bekannte Autor, der diese Möglichkeit nutzt sein eigenes Buch zu verlegen. Was war für Sie ausschlaggebend nicht zu einem „normalen“ Verlag zu gehen und wie zufrieden sind Sie mit dem Ergebnis?
In diesem Fall war es einfach zu verlockend, die Zügel selbst in die Hand zu nehmen – und zu behalten. Da ich auch für „normale“ Verlage schreibe, kann ich sagen, dass das Ergebnis absolut meinen Erwartungen entspricht und ich den (etwas waghalsigen) Schritt, alles selbst umzusetzen, nicht bereue.
Welche drei Bücher würden Sie (künftigen) selbständigen Designern empfehlen, die inhaltlich aber nichts mit Design zu tun haben?
– AGD Vergütungstarifvertrag Design 🙂
– Werbung in Theorie und Praxis von Karl Schneider
– David Ogilvy: Ein Leben für die Werbung
Und noch eine abschließende Frage aus dem Bereich Nähkästchen. Was war bisher Ihr skurrilster Logo-/Designwunsch eines Kunden?
Oh. Also das Thema wäre schon fast ein neues Buch wert. Sehr schön war ein Architekturbüro aus Düsseldorf, welches zunächst 30 bis 50 Logoentwürfe sehen wollte, bevor es sich überhaupt für eine Beauftragung entscheiden wollte. Großartig war auch die Präsentation eines Signets. Der Marketingleiter des Unternehmens war hochzufrieden, musste aber einräumen, dass er farbenblind sei und im Grunde nur einen Klecks sehe. Als Clou gestand dann auch der Geschäftsführer, dass er eine Rot-Grün-Schwäche habe, er unsere Argumentation aber sehr schön fand und das Signet abgenommen sei 🙂
Vielen Dank für Ihre Zeit und das Interview. Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Designerjahr 2011.
Ebenso 🙂
Man sieht ganz gut, wie Lebensläufe heute auch verlaufen können und man einfach mal versuchen sollte über seinen eigenen Tellerrand zu schauen, selbst wenn die aktuellen Rahmenbedinungen gar nicht mal so schlecht aussehen.
Wie sieht es bei Euch aus, spielt ihr mit dem Gedanken irgendwann einmal ein eigenes Buch zu verlegen?
Hallo,
in diesem Zusammenhang würde ich gerne auch auf den DESIGNFEECalculator für das iPhone hinweisen:
http://itunes.apple.com/de/app/designfee-honorar-kalkulator/id498932720?mt=8
Mithilfe des DESIGNFEECalculators können Grafik-Designer, Webdesigner, Texter und Fotografen mit wenigen Klicks ihren Zeitaufwand für ein Projekt abschätzen, Nutzungen berechnen, Angebote erstellen und diese gleich per Mail verschicken. In der Datenbank sind über 230 Beispielkalkulationen zu den Bereichen Grafikdesign, Webdesign, Fotografie und Text/Konzept enthalten, die sofort genutzt werden können, nach eigenen Bedürfnissen angepasst und für spätere Projekte abgespeichert werden können.
Zudem kann jeder Job als einfach, mittel oder schwer einstuft und entsprechend kalkuliert werden. Nutzungsrechte sind ein wichtiger Bestandteil einer Kalkulation. Mit dem DESIGNFEE-Calculator können die inhaltlichen, räumlichen, zeitlichen und ausschließlichen Nutzungsrechte in die Kalkulation eingebunden werden. Natürlich kann man diese Funktion für jedes einzelne Angebot auch aktivieren oder deaktivieren … Noch individueller? Dann gebt einfach eure eigene Stundenschätzung mit eigenem Stundensatz und Währung vor … der Calculator passt sich entsprechend euren Bedürfnissen an.
Hat man ein Angebot erstellt, kann man dieses gleich per E-Mail an den Kunden schicken. Dazu braucht man nur auf E-Mail drücken und schon werden alle wichtigen Daten des Angebots (Projektname, Stundensatz, Aufwandskalkulation und Nutzungsrechte) zusammen mit einem kurzen Anschreiben an euer Mailprogramm übergeben. Wer möchte, kann das Mail-Template nach eigenen Wünschen anpassen.
Wer seine Angebote sichern möchte, kann der Kalkulation nicht nur Notizen hinzufügen und diese als eigenes Projekt abspeichern, sondern seine Projekte auch gleich mit Evernote synchronisieren …APP im APP: Die Basis jeder Kalkulation ist der eigene Stundensatz. Leider schätzen viele Kreative ihren Stundensatz viel zu niedrig ein. Schnell vergisst man Ausgaben, wie Miete, Telefon, Versicherungen, etc. Zudem wird die anrechenbare Zeit überschätzt. So werden oft die nicht berechenbaren Zeiten für Akquise, Fortbildungen, Krankheitstage etc. übersehen. Mit der kostenlosen In-App Stundensatz berechnen kann man rasch den eigenen Stundensatz überschlagen und auf dieser Grundlage die Angebote kalkulieren.
Weitere Infos designfeecalculator.com