Drüben bei Martin kam gerade die interessante Fragestellung auf: Wie wird man SEO? Dazu an dieser Stelle mal meine Gedanken bzw. eigene Erfahrungen zu dem Thema, denn zu 2/3 würde ich mich auch mal zu den SEOs hinzuzählen. 😉
Meine ersten bewussten Erinnerungen an SEO stammen aus dem Jahre 2004 und ich behaupte mal, seit dem hat sich viel getan auf und hinter der SEO-Bühne. Die Branche war sehr klein, die Informationsquellen auch deutlich geringer und somit konnte man sich sozusagen in Ruhe mit der Branche entwickeln. Bücher wie die Google Story, Website Boosting, The Search und Co konnte man in aller Ruhe kurz nach ihrer Erscheinung lesen, Suchmaschinen-Patente waren auch noch überschaubar und SEO-Blogs konnte man noch jeden Tag direkt besuchen und brauchte nicht zig RSS-Feeds oder Twitter oder Fanpages.
Heute sieht das alles ein wenig anders aus, wenn man im SEO-Business starten möchte. Mit (sinnlosen, wie sinnvollen) Informationen kann man sich zuschmeißen und weiß oftmals gar nicht, wo genau man anfangen soll als Neuling. Es gibt hunderte, selbsternannte SEO-Blogs, Foren, Bücher, eBooks, Newsletter, Fanpages, Chats, Gruppen, Stammtischen, Podcasts, Events, Apps und Co, dass es schwer fällt den Überblick zu behalten und wirklich in seiner „SEO-Ausbildung“ voran zu kommen. Hinzu kommen natürlich die Entwicklungen bei Google und Co, denn vor 5 Jahren hat doch keinen so richtig Social Media, Universal Search oder Angst vor dem Google Panda interessiert.
Aus meiner Sicht wird man heutzutage und auch in Zukunft eher SEO mit einer gesunden Schnittmenge aus anhaltener Neugier/Wissbegier, eigenen Webprojekten(und damit eine deutlich höhere Internetaffinität als der Durchschschnittsuser) und einer gewissen Form von Mentor. Gewisse Form, weil es nicht unbedingt DER EINE Mentor sein muss, sondern vielmehr eine breiter angelegte Mentorenbasis. Und ich spreche hier auch von einem wirklichen Suchmaschinenoptimierer als Mentor und nicht von einem SEO-Verkäufer. Jemand der in einer Bankfiliale arbeitet ist für mich auch kein Banker, sondern ein Anlageberater und jemand, der die eigenen Produkte unters Volk bringen möchte, weil er gute Zahlen zu liefern hat. SEO nennen sich aus meiner Sicht auch inzwischen viel zu viele, nur weil sie mal die Webmastertools für ihren Sportverein angelegt haben… Vielleicht mal eine kleine Faustregel: SEO kannst du dich nennen, wenn dich 10 echte Blogs mit dem Begriff verlinkt haben, 5 Unternehmen dafür bezahlen wollen, dass du sie bei SEO berätst oder du wirklich davon leben kannst diesen Job jeden Tag zu machen…;-)
Bezüglich des richtigen Hochschulstudiums würde ich jetzt nicht zwangsläufig auf Informatik schlussfolgern, denn bei näherem überlegen fällt mir da spontan kein SEO ein mit Prädikatsabschluss in Informatik. (Falls ich mich da täuschen sollte bitte ich um Hochschulzeugnis per Mail, dann gibt es einen Link und ein Bier. ;-)) Sicherlich, technisches Know How gehört ganz klar zum Handwerkszeug, aber eben auch viele andere Dinge, die in einem reinen Informatikstudium vielleicht zu kurz kommen könnten.
Die bei Martin auch angesprochene Spezialisierung bei SEO zeichnet sich ja bereits nach und nach ab, gerade da denke ich können sich für viele noch interessante Nischen und somit natürlich Chancen bieten, um Fuß zu fassen in der Branche. Den Super-SEO für alles gibt es aus meiner Sicht inzwischen nicht mehr bzw. ich wüsste nicht wie das möglich sein soll in einem so breit gewordenen Markt. Da bedarf es eher eines guten Teams bzw. guten Netzwerkes in dem man sich austauschen kann über die verschiedenen Sub-Disziplin.
Wie ich zum SEO kam?
Durch Zufall! 😉 Studiert habe ich an sich BWL, allerdings ging es davor schon mit SEO los bzw. wenn man so will primär mit „Onlinemarketing“. Ja, die Zeit ohne Popup-Blocker in den damaligen Browsern war für mich eine sehr schöne Zeit…aber das nur am Rande. 🙂 Erste professionelle Kontakte mit SEO hatte ich dann durch ein Praktikum in einem Internet-Startup. Hinzu geselten sich erste Fortschritte meiner Webprojekte, ein Pagerankupdate und eine Forelle.
Tja, wie wird man SEO? Eigentlich geht das relativ einfach, WENN man genügend Ausdauer hat. Die meisten, die sich als SEO versuchen, gehen nämlich von völlig realitätsfremden Voraussetzungen aus. Man braucht extrem viel Geduld, brauch ohne Ende Ressourcen und vor allem gute Kontakte. Die kann man sich nicht mal eben so in ein paar Wochen aneignen 😉
Ich denke auch, dass die meisten da eher zufällig reingestolpert sind. Da ist man irgendwie sehr IT-Interessiert, bastelt sich irgendwann mal eine eigene WP, fängt dann langsam an rumzuoptimieren usw. usw.
-> Wenn man dann noch einen langen Atem hat und es immer noch Spaß macht, ist man irgendwie mit dem Thema SEO usw. etwas bewandert und arbeitet sich immer mehr ein.
Niemand kann Suchmaschinenoptimierung werden!
Wenn dann Online Marketing Manager
Es gibt „gefühlte“ Millionen von SEOs derzeit. Aber ich kann Jens uneingeschränkt zustimmen. Wo er Recht hat, hat er Recht.
Ich stimme auch mit Jens überein… Ist alles eine Frage dr Ausdauer. Der Erfolg wird ja auch erst nach langer Zeit und viel Aufwand ersichtlich. Ausdauer alleine macht natürlich noch keinen zu einem guten Optimierer.