Derzeit geht es bei Google und seinen Rankings, Penalties & Co ordentlich ab und manch einem fliegt sein Netzwerk nun ein wenig um die Ohren. Passend oder unpassend dazu stelle ich an dieser Stelle mal ein wenig meine Gedanken und Gespräche mit Jens, Soeren und Kerstin dazu da und versuche ein wenig über den Tellerrand hinaus zu gucken und ein paar Vermutungen aufzustellen, wohin die Reise für Google und SEO gehen könnte.
Link basierender Algorithmus
Ich glaube viel vergessen oftmals, wo die Grundlage von Google – sprich der Pagerank ursprünglich her kommt. Klar, dass Verfahren dazu kann jeder vermeintliche SEO inzwisch vorsingen, aber woher es kommt ist dabei die viel spannendete Frage. Das Prinzip des Pageranks stammt eigentlich aus der Soziometrie und beschreibt Beziehungen von Gruppenmitgliedern bzw. im besonderen Falle von Larry Page und Sergey Brin die Nennung von Professoren u.a. unterneinander (Wer zitiert wen, wie oft? Welche Reputation erlangt man dadurch?).
Auf Dauer ging dies jedoch nicht gut und Google musste in Form von unterschiedlichen Algorithmusanpassungen daran arbeiten und andere Gewichtungen vornehmen. Das spannende dabei ist jedoch, egal wie stark damit gespielt und gespamt wurde, sie sind nie davon abgewichen bei den Links zu bleiben, im Gegensatz zu Metatags und Co, sondern haben stets smartere Filter zu ihrer Linklösung entwickelt. Das zeigt, dass es vermutlich kein stärkeres Signal im Web gibt als Links zwischen Dokumenten.
„We cannot change the cards we are dealt, just how we play the hand.“
Wie Randy Pausch es schon richtig bemerkt, kann auch eben Google nicht die Karten entscheiden, die verteilt werden, sondern nur schauen, wie sie das Blatt spielen. So eben auch bei den Links. Links sind das stärkste Band der Empfehlung im Web, also bleiben sie dabei, aber ziehen weitere Links hinzu. Nein, das neue Gold die Facebooklikes sind es nicht! Aus meiner Sicht sagt sich Google hier: back to the roots und betrachtet das Ganze nochmal unter Gesichtspunkten der eingangs beschriebenen Soziometrie und konzentriert sich auf die eigentlichen Autoren der Webdokumente. Rel-Author ist sich eines der stärksten Indizien zu dem Thema, aber auch andere Dinge sprechen dafür, sich stärker mit den Webautoren auseinander zu setzen:
Google macht sich unabhängiger von reinen http-Links – Habe ich einen guten Author-Score oder auch Agent, wie es Google in den Patenten nennt, braucht meine Seite eben nicht erst 10 Uni-Links oder eine Domainpopularität von 666, sondern ich kann auf Grund meines Autorenstatus ganz vorn mit dabei sein.
Google macht sich unabhängiger von ganzen Webseiten – Google muss Webseiten bzw. deren Dokumente nicht mehr in Sippenhaft nehmen und jeglichen Scheiß davon ranken lassen oder eben nicht, sie können dann viel genauer ausdifferenzieren, was gute Inhalte sind und was nicht.
Google erschwert das Spammen – Klar, das Spiel ist niemals aus, aber es wird schwerer, wenn Google es schafft das Rel-Author-Attribut in den Markt zu drücken und hey, bei den Rich-Snippets haben sie es ja auch ganz gut hinbekommen. Wenn Google massenhaft Dokumente und ganze Webseite ohne Rel-Author bekommt, können diese vielleicht gar nicht erst vorn mitspielen, da es für Google gar kein Sinn macht, solch total anonymen Seiten zu trauen bzw. rel-Author wird eher vorgezogen.
Google macht das Web persönlicher, messbarer – Wenn im Idealfall jedes Dokument einen Autor hat, wird Google sehen und messen können, das Maximilian Wenzel sich vielleicht mit Volleyballregeln auskennt, aber eben nicht mit „Kredit ohne Schufa“ etc.
Google löst das „Hämorrhoidenproblem“ (ein kleiner Insider an Marcus ;-)) – Klar liked oder shared keiner irgendwelche Hämorrhoidenprobleme, ABER es gibt fähige Leute/Autoren wie z.B. Ärzte, die darüber schreiben können und sich damit Reputation erwerben. Google braucht dafür dann keine Likes, 1+ etc. sondern weiß, dass sich Dr. Sheldon C. gut auskennt mit z.B. medizinischen Themen.
„Brands are the solution…“
Wie man es auch dreht und wendet, es macht Sinn für Google solch eine Entwicklung zu fördern, denn wie sagte Eric Schmidt (Ex-CEO bei Google) schon: „Brands are the solution, not the problem, Brands are how you sort out the cesspool.“ Das gilt natürlich auch Abseits der Firmen-Brands wie Coca Cola, Lufthansa und Co, nämlich ebenso bei „personal brands“.
Google wird somit immer weiter seine Daten durch uns strukturieren lassen und ihr Link-(nicht nur http-Links, sondern auch andere Netzwerke) und Brand-Ranking (Brands sehr weit gefasst) verfeinern. Am Ende haben sie die wilde Bibliothek des Internets sauber aufgeräumt und wissen genau, wo welches Buch steht, wer es geschrieben hat und wie gut es sich in dem Bereich „verkauft“.
Was bedeutet das für die SEO-Branche? Das man sich gute Rankings wirklich verdienen muss und es mehr bedarf als einer alterlichen und eingeschränkten Sichtweise nur auf Links und Keyworddichten etc. Passend dazu sollte man sich vielleicht mal folgendes Video von Rand Fishkin ansehen bzw. seine Präsentation(en) und seine Gedanken und Phantasie ein wenig mehr nutzen:
Rand Fishkin – Inbound Marketing for Startups: How to Earn Customers Without Paying.
Super Artikel, klasse zusammengefasst. Ich sehe es ganz genauso.
Sehr schön auf den Punkt gebracht.
Das „Hämorrhoidenproblem“ kenne ich auch.
Ich löse ebenfalls ein großes Problem in meiner Nische, versuche es zumindest.
Meine Besucher schwärmen aber nicht bei Facebook, etc. über meine Seite.
Weil das Thema eben nicht cool ist.
Zwar hilfreich, aber eben nicht so cool, dass man es liked.
Ähnlich wie mit Hämorrhoiden.
Guter Artikel Max 😉
Ich bin mal gespannt wie es mit der Tante weitergeht^^
Das Google die Brand Relevance erhöht hat, bekommen wir jetzt täglich zu spüren. Hätte nicht gedacht, daß es so viele Versuche gibt, Brand Pages zu hacken…
Hallo Max,
Schöner Beitrag!
Mir gefällt Dein Hinweis auf die Ärzte, die Spezialisten für Hämorrhoiden sind, sehr gut, denn genau das ist der Ansatz, mit dem man inhaltlich beim Nutzer (und damit automatisch auch bei Google) punkten kann:
Echte Expertise, hilfreiches Know-How und eine spürbare Leidenschaft des Autors und Authentizität der Artikel trennt künftig die Spreu vom Weizen.
Das ganze übertragen auf „langweilige“ Online-Shops hieße bspw.: Hochqualitative Produktabbildungen, individualisierte Produktbeschreibungen, die dem Leser etwas bringen, authentische Nutzerbewertungen, nützliche Produkttipps, die bei Problemem mit den Produkten weiterhelfen, produktspezifische FAQ, etc. Das ist aber eigentlich alter Käse…
… neu ist nun, dass man derart aufwändig erstellte Inhalte per Author-Rank in den SERPs nach vorne spülen kann, wenn es sich idealerweise um einen bloggenden Shop-Betrieber handelt, der sein G+ Profil entsprechend verknüpft hat und eine kleine Community um seinen Shop aufbaut.
Kann man auf sämtliche Branchen und Märkte übertragen…
Gruß,
Sebastian
Schöner Artikel, vor allem die Stelle mit dem Page Rank war mir neu. Den Ursprung kannte ich tatsächlich noch nicht. SEO wird tatsächlich aufwändiger werden, aber der Wandel von Links zum Author wird sicherlich was bewegen. Ich frage mich nur, was ein Author macht, wenn er sich einem neuen Thema zuwenden will. Oder wenn ein Coca Cola Mitarbeiter, der bei Google als Spezialist zu dem Thema gelistet ist, plötzlich zu Pepsi wechselt. Werden dann nicht solche Leute unheimlich wertvoll für ein Unternehmen?
@Sabrina
Klar werden und sind solche Leute wertvoll, aber das kann man sich ja schon heute anschauen, was passiert, wenn man sich mal Top-Journalisten, Top-Moderatoren oder eben auch Forscher/Professoren ansieht. Die Institution, für die sie tätig sind bringen sie meist viel ein, eben auch wegen ihres guten Rufs.
Schön zu lesen der Atikel. Hat mir sehr gut gefallen. Ich war bereist vor circa einem Jahr fst davon überzeigt, dass OnPage udn redaktionelle Maßnahmen bei Google eine feste und größerer Rolle im Wandel einnehmen, wie es von „Experten“ vorrausgesagt worden ist. Damals hatte man mich belächelt. Heute sind alle Kundne und Projekte auf dem Vormarsch! Danke Google, dass du endlich den allgemeinen „Crap“ aus dem Netzt nimmst.
Guter Artikel, auch von meiner Seite volle Zustimmung. Vertrauen – Trust – ist auch aus meiner Sicht DIE Zukunft für SEO. Autorentrust zu messen ist so viel intelligenter als zum Beispiel auf Domainebene einer „Unidomain“ zu vertrauen.
Sehr genialer zusammengefasster Artikel! Klar ist es für Leute jetzt blöd, vor allem die, die sich mit SEO nicht auskennen wenn deren Seiten aus dem Index fliegen aber insgesamt ist die Entwicklung positiv. Ich bin total froh das allmählich der „Müll“ aus dem Web verschwindet. LG Veronika.
Super Artikel und ein Super Video das ich mich komplett angeschaut habe. Von der Theorie ganz spannend. Aber die Sache in die Praxis umzusetzen ist natürlich nicht so einfach. Kleine Werbung natürlich für die kostenpflichtige Dienstleistung von seomoz.
Werde mal weiterschauen welche Möglichkeiten man hat. Meine Seite wird nur unter den TOP 1000 gelistet. Zu wenige Backlinks. Content ist das eine. Aber aufmerksam machen auf die Seite das andere.
Das ist doch genau das, was Google machen sollte. Bei allen Suchanfragen will man doch einen echten und wertvollen Inhalt zu sehen bekommen. Durch solch ein Vorgehen werden dann auch mal die alten Hasen der Branche in die Pflicht genommen, sich nicht auf ihren vergangenen Erfolgen auszuruhen und es schafft neuen Platz für neue Seiten mit gutem Inhalt in der Suchliste oben zu stehen
guter artikel , hoffe die ergebnisse werden besser in zukunft
Hi Max,
danke für den interessanten Blogpost und die 2 tollen Videos!
Randy Pausch kannte ich noch gar nicht. Wirklich spannende Lebensgeschichte.
Ich denke auch, dass diese Entwicklung Sinn macht. Vertrauen und Qualität dominieren einfach, auch die Suchergebnisse.
Viele Grüße
Vladislav
Guter Artikel und geniales Video, Rand Fishkin ist einfach nur super!
lg
Hammer guter Artikel und das Video ist auch gelungen 🙂 Hut ab, macht weiter so, ich lese einfach gerne in eurem Blog woche für woche bietet ihr einfach einen Super Content keinen so verseuchten werbe- und suchmaschinenschxxx wie andere, danke dafür und ein dickes dickes lob 😉