Ich beschäftige mich ja ziemlich viel mit Geschäftskonzepten, StartUps usw. Zur Zeit bleibe ich dabei immer wieder bei Swoopo und ähnlich gelagerten Auktionshäusern der zweiten Generation hängen. Was aber genau ist Swoopo?
So funktioniert Swoopo: Durch jedes abgegebene Gebot steigt der Preis des Produktes um 10 Cent und die Auktionszeit verlängert sich automatisch um bis zu 20 Sekunden. Jedes abgegebene Gebot kostet 50 Cent. Der letztbietende Teilnehmer erhält den Zuschlag, wenn die Zeit abgelaufen ist.
Man biete folglich nicht direkt in Cents/Euro und erhält dann den Zuschlag, sondern man erkauft sich sogesehen das Recht ein Gebot abgeben zu können. Im Idealfall, kauft man sich so ein Gebot und erhält ein neuen Artikel zu einem ziemlich günstigen Preis. (z.B. einen Samsung LCD Fernseher für 174,10 Euro + 0,50 Cent für das Gebot) Einen sehr ausführlichen Swoopo Test mit vielen Erfahrungen findet Ihr drüben bei Paul im Techweblog.
Das ersteinmal zu den Vorzügen für den User der Plattform. Für den Betreiber klingt dies natürlich auch nach einem interessanten Geschäftsmodell und ich glaube es handelt sich hier um eine klassische Win-Win Situation für beide Seiten bzw. anders ausgedrückt um den komparativen Vorteil.
Dazu aber einmal ein Fallbeispiel:
Gehen wir mal aus von einem USB-Stick für 10 Euro im normalen Verkauf im Laden. Der Anbieter kauft ihn im Großhandel für 2 Euro ein, braucht somit 4 Gebote, um aus Sicht des Einkaufs Break-Even zu sein. (Transaktionskosten, wie so oft in der BWL, mal außen vor.) Der Anbieter hat in dem Fall einen Umsatz von 2,40 Euro. 2 Euro für die Gebote und 0,40 Euro für den Preis, den der Gewinner für den USB-Stick bezahlt hat.
Da aber interssiert, ob es auch für die drei „Verlierer“ noch vorteilhaft ist, spielen wir das Ganze vier mal durch, sodass man statistisch drei mal verloren (1,50 Euro investiert) und einmal den Stick ersteigert hat(0,50 + 0,40 Euro investiert). Somit hat jeder der vier User Kosten von 2,40 Euro um einen USB-Stick zu bekommen. Beim Anbieter sieht es wie folgt aus: 4 USBSticks (4 x 2,00 Euro = 8 Euro) an Kosten und einen Umsatz von 4 Mal 2,40 Euro, was 9,60 Euro ergibt. Statistisch gesehen profitieren also beide Seiten. Für den Bieter ist entscheident, wieviel andere Bieter es gibt und zu welchen Kosten er das Produkt sonst kaufen könnte, für den Anbieter ist der Einkaufspreis und ebenso die Bieteranzahl entscheident.
Als Käufer sollte man also immer die Nachfrage im Auge behalten bei seinen Wunschprodukten und auch das Angebot bei gleichem Produkt, denn was, wenn es nur 2 USB-Sticks gibt und 4 potentielle Käufer? Dann werden auf jeden Fall zwei verlieren und/oder somit eher bereit sein höher bzw. öfter zu bieten und eine kleinere Einsparung in Kauf zu nehmen.
Auf jeden Fall ein aus betriebswirtschaftlicher Sicht interessantes Modell hinsichtlich eines Auktionshauses und mit der richtigen Optimierung sind auch für den User einige Schnäppchen drin.
Was sind Eure Erfahrungen mit Swoopo?
Wer es einmal ausprobieren möchte, hier ein 10 € Startgutschein für swoopo.de.
Ein paar Kennzahlen zu Swoopo von 2008 finden sich bei Deutsche-Startups.de
Bisher ist mir Swoopo nur durch massive Werbung aufgefallen. Die Geschäftsidee ist nicht schlecht, aber auch nicht einzigartig – man denke nur an Hammerdeal. Selber würde ich an solchen Auktionen (gleicht eher ein Gewinnspiel) nicht teilnehmen, da wäre mir mein Geld zu schade dafür. Für mich ist es nichts weiteres als ein getarntes Gewinnspielportal im Sinne als Ersteigerungsportal.
Interessant ist es schon… Aber ich glaube man verspielt eher sein Geld als das man etwas verdient…
Ich persönlich halte von diesen Auktionshäusern auch nichts. Zudem hieß Swoopo vorher Telebid.
Aber das System muß man zugestehen ist schon genial.
Denn nehmen wir mal ein Produkt was im Laden regulär 200€ kostet und sie es für 100€ versteigern – heißt 50% Ersparnis für den Endkunden, doch was hat nun Swoopo verdient.
100€ = Auktionsende = 1000 Gebote da der Preis um 0,10€ steigt pro Gebot. 1 Gebot kostet laut Swopoo aber 0,50€ heißt bei 1000 Geboten a 0,50€ 500€ Einnahmen nur durch Gebote. Jetzt kommen aber noch die 100€ Endpreis dazu die der Bieter/Käufer auch noch zahlen muß. Heißt 600€ Umsatz nur für 1 Produkt 🙂 . Daher kann ich nur sagen geiles System aber selbst mitmachen, nein danke 🙂 . Spiel ich lieber Lotto.
Gehen wir mal aus von einem USB-Stick für 10 Euro im normalen Verkauf im Laden. Der Anbieter kauft ihn im Großhandel für 2 Euro ein
in der branche hast du nicht mal 30 % gewinn
10€ VK = 7€ EK ; )
ja stimmt Swoopo macht an einer Auktion schon erheblichen Gewinn, aber was ist denn so verkehrt daran? Solange man doch selbst nen Schnäppchen gemacht hat ist es doch in Ordnung?! Mit einer guten Herangehenseise kann man auf jedenfall den einen oder anderen Gegenstand günstiger bekommen und das zählt doch…
Hallo Zusammen,
bin erst durchs Fernsehen und dann durchs Internet sehr neugierig geworden. Hätte nicht gedacht, dass Swoopo so kontrovers diskutiert wird. Die Meinungen gehen ja sehr auseinander. Somit hab auch ich mich angemeldet, um mal zu schauen wie es ist. Hab mir allerdings, wie viele offensichtlich nicht, die Funktionsweise genau angeschaut und mir dann eine Höchstgrenze gesetzt. Man kann durchaus den einen oder anderen Schnäpper machen. Durch die neu eingeführte Direktaufoption kann man einen Artikel, auf den man geboten hat, erwerben und bekommt die gesetzten Gebote aufd den Endpreis angerechnet. Ich finde Swoopo kann man ruhig mal ausprobieren.